Wissensgesellschaft

Dienstag, 31. Oktober 2006

Executive Summary

Hier ein Executive Summary meiner hart erarbeiteten, dafür aber ausgezeichnet benoteten Diplomarbeit:

Politische Weblogs: 'Hype' oder Format mit Zukunft?

Weblogs stellen ein junges Phänomen der Online-Kommunikationskultur dar, ihr zahlenmäßiges Wachstum beginnt mit dem Jahr 2003 bedeutende Ausmaße anzunehmen. Tim Berners-Lee, der Erfinder des World Wide Web, hat das Netz als ein Massenmedium gedacht das von den Massen kontrolliert wird und in dem jeder gehört wird der etwas zu sagen hat. Weblogs bringen das Netz dieser Vision ein Stück näher. Das einzigartige Potential des Internets wird in erster Linie in den Online-Kommunikationsformaten vermutet, die eine raum- und zeitlose Kommunikation auf virtueller Ebene mit (eventuell) realen Auswirkungen ermöglichen. Im politisch-institutionellen Diskurs zu Online-Dialogen werden mehrere Ziele und Hoffnungen zum Ausdruck gebracht: Der verstärkte kommunikative Austausch zwischen Repräsentanten und Repräsentierten soll den Bürgern ein verstärktes Mitspracherecht bezüglich politischen Entscheidungsprozessen garantieren. Sie sollen in die Lage versetzt werden ihre Bedürfnisse, Wünsche und Vorstellungen an das politische System auf eine Weise heranzutragen, dass sie auch wahrgenommen werden (Deliberation politischer Öffentlichkeit durch Internetnutzung). Politische Entscheidungsprozesse sollen mit Hilfe von Online-Kommunikationsformaten transparenter gestaltet und Vertrauens-beziehungen gestärkt werden. Gleichzeitig sollen auch politische Repräsentanten von Online-Dialogen mit Bürgern profitieren und tiefer gehende Einblicke in Stimmungslagen und Meinungsbildern, sowie möglicherweise Anschluss an kollaborativen Wissenssystemen erhalten.

Kommunikationsmedien stehen niemals für sich allein, sondern sind immer in ein mehr oder weniger genau abgrenzbares Umfeld eingebettet. Dies gilt insbesondere auch für neue Medien, wie dem Internet, innerhalb welchem sich, aufgrund der vielfältigen Interaktionsmöglichkeiten, unzählige Subkulturen entwickeln. Für das Verstehen auf welche Art und Weise Weblogs in ihrer spezifischen Umgebung funktionieren und die Aktion–Reaktion–Kette ununterbrochen weiter geflochten wird, werden zunächst definitorische Abgrenzungen, Einordnungen und Begriffserklärungen notwendig. Im Rahmen einer Beschreibung und Typologisierung neuer Medien wird die Diskussion thematisch abgegrenzt und verschiedenen Konzepten und Denkansätzen, wie unter anderem dem Riepl’schen Gesetz der Substitutionstheorie oder den Denkansätzen „Information Overload“ und „Knowledge-Gap“, Raum verschafft.

Die definitorische Eingrenzung von Weblogs, sowie die dazugehörenden Begriffserklärungen, erscheinen aufgrund der Neuheit des Mediums ebenso unerlässlich wie eine erste Annäherung an das Phänomen der „Blogosphäre“ durch die Darlegung von verschiedenen Betrachtungsperspektiven der Blogs und vergleichenden Analysen zwischen Weblogs und Tagebüchern, sowie zwischen Weblogs und Homepages.

Zumal Weblogs soziale Systeme darstellen muss die Struktur der Blogosphäre, innerhalb derer jeglicher kommunikativer Austausch im Bereich der Blogs stattfindet, verstanden und internalisiert werden. Nur auf diese Weise können Wechselwirkungen zwischen Blogosphäre, Mediensystem und politischen System wahrgenommen und verstanden werden. Die Blogosphäre ist Ausdruck virtueller Gemeinschaften mit unterschiedlichen Netz(sub)kulturen wodurch sie zu einem sozialen Phänomen mit bestimmten über- und untergeordneten Eigenschaften wird. Das Konzept des „Social Learning“ und der Denkansatz einer „Ameisenlogik“ untermauern die Annahme eines sozialen Phänomens des Weiteren.

Ein zweiter, weniger kommunikationstheoretischer Teil der Arbeit, beschäftigt sich in erster Linie mit wichtigen praktischen Anwendungsbereichen von Weblogs und zeigt Einsatzmöglichkeiten auf:
• Blogs als Denkwerkzeuge
• Blogs als Konferenztools
• Politik(er)- Blogs
• Blogs und Relationship-Management
- Markenbildung: Politisches Produkt: Spitzenkandidat
- Markenbildung: Product Design
- Zielgruppen-Marketing
- Win-Win-Situation
- Blogs als Frühwarnsystem

Die Politisierung der Weblogs geht mit dem vermehrten Bedürfnis nach Authentizität in der massenmedialen Berichterstattung einher. Die anhaltende Debatte „Blogs vs. Journalismus“ wird dabei ebenso angesprochen, wie das Phänomen der „Warblogs“ die zu Spitzenzeiten, bezüglich Seitenaufrufe, mit traditionellen Massenmedien verglichen werden können. Wird eine „Watchdog-Funktion“ der Blogs angenommen, so kann davon ausgegangen werden, dass sie sich für die Herstellung von Gegenöffentlichkeit eignen, eine Vermutung die anhand verschiedener Beispiele unterlegt werden soll.

Im abschließenden Kapitel werden die wichtigsten Erkenntnisse an- und ausgeführt. Die Blogs vs. Journalismus – Debatte wird ebenso angesprochen wie u.a. wesentliche Gründe für ein Engagement der Politiker in der Blogosphäre aufgezeigt werden. Wechselwirkungen zwischen der Blogosphäre und der traditionellen Mediensphäre (z.B. durch bloggende Journalisten) sind dabei ebenso wenig zu vernachlässigen wie ihr Einsatz in einem politisch-institutionellen Diskurs oder Adaptionsstrategien von Institutionen und Akteuren (nicht nur der Politik, sonder auch der Ökonomie und Zivilgesellschaft).

Dienstag, 14. März 2006

Voyerismus und das Netz der Körper

Heute bin ich durch Zufall auf Dayaneera's Nightclub gelandet und habe auf ihrem Weblog ein wenig "rumgelurkt". Obwohl es im Prinzip keinen Unterschied zum Lurken auf anderen Weblogs gibt, fühlt es sich (hängt wohl mit den Inhalten zusammen) irgendwie anders an: Es hat einen Hauch von Voyerismus.

Nun stellt sich die Frage ob Lurken mit Voyerismus gleichgesetzt werden kann, zumal es sich bei (privaten) Online-Tagebüchern doch immer um die Externalisierung privater Gedanken (eben wie bei einem Tagebuch) handelt. Das Weblog stellt so zu sagen das Schlüsselloch in die Gedankenwelt der Blog-AutorInnen dar und Lurker betrachten durch ebendieses Schlüsselloch deren geistige Ejakulate, verhalten sich also wie Voyeure. Die tabuisierte Bezetzung des Begriffes Voyeur hängt wohl mit den (gesellschaftlich) tabuisierten Betrachten privater und intimer Dinge (seien dies externalisierte, also verschriftlichte Gedanken, Bilder oder eben Körper) zusammen.

Noch etwas: Es ist erstaunlich wie das virtuelle und deshalb eindeutig körperlose Netz, mittels Sprache, Körperhaftigkeit (im wahrsten Sinne des Wortes) reporduziert. Aber das liegt wohl an irgendwelchen tiefenpsychologischen menschlichen Verhaltens- und Bedürfnisschematas, zumal es sich im Netz nur um Pixel handelt.

Freitag, 10. März 2006

The Infrastructure of Democracy

Joi Ito versucht die Infrastruktur des Internets darzulegen und zeigt wesentliche Gemeinsamkeiten mit normativen Anforderungen an die Demokratie auf.

Hier ein Auszug aus Ito's Eintrag:

I. The Internet is a foundation of democratic society in the 21st century, because the core values of the Internet and democracy are so closely aligned.

1. The Internet is fundamentally about openness, participation, and freedom of expression for all - increasing the diversity and reach of information and ideas.
2. The Internet allows people to communicate and collaborate across borders and belief systems.
3. The Internet unites families and cultures in diaspora; it connects people, helping them to form civil societies.
4. The Internet can foster economic development by connecting people to information and markets.
5. The Internet introduces new ideas and views to those who may be isolated and prone to political violence.
6. The Internet is neither above nor below the law. The same legal principles that apply in the physical world also apply to human activities conducted over the Internet.


II. Decentralized systems - the power of many - can combat decentralized foes.

1. Terrorist networks are highly decentralized and distributed. A centralized effort by itself cannot effectively fight terrorism.
2. Terrorism is everyone's issue. The internet connects everyone. A connected citizenry is the best defense against terrorist propaganda.
3. As we saw in the aftermath of the March 11 bombing, response was spontaneous and rapid because the citizens were able to use the Internet to organize themselves.
4. As we are seeing in the distributed world of weblogs and other kinds of citizen media, truth emerges best in open conversation among people with divergent views.


Donnerstag, 24. November 2005

Googlopia

googlopia

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Mittwoch, 23. November 2005

Focus Online

Focus Online hat gleich 13 Blogs mit 13 verschiedenen Bloggern angelgegt, die von Politik über Digitale Neuheiten, Reisen Boulevard, bis hin zu Sport alle Themen abdecken.

Montag, 14. November 2005

Getting information off the Internet is like taking a drink from a fire hydrant

Ein Meer an Links rund um das Thema Internet; hier eine Auswahl:
  • Das Internet als Spiegelbild des Lebens
  • Die Geschichte des Internets
  • Cyberwar, Infowar, Information Warfare und Netwar
  • Kriterien zur Beurteilung von Websites
  • Digital History
  • Im Netz von Big Brother: Demokratie@Überwachung
  • Der größte Bruder: die National Security Agency
  • Internet: Veränderungen von Raum und Zeit? Deterritorialisierung und Globalisierung?
  • Die Wissensgesellschaft – Wissen nur für Privilegierte?
  • Initiativen in Richtung Informationsgesellschaft
  • Statistiken und Studien über Internet-User
  • real? virtuell? cybersociety, kommunikationsgesellschaft...

Diskutieren und Kommunizieren im Internet

Kommunikationsorientierte Verfahren: Diskussionsforen, Mailinglisten, Chat, Kommunikationsstrukturen...

Donnerstag, 15. September 2005

The Ipinions Journal

  • http://ipinions.blogspot.com/
  • http://www.google.com/intl/en/options/

Freitag, 20. Mai 2005

By the Year 2014 the New York Times will Vanish

Von der Erfindung des World Wide Web durch Tim Burners Lee, über Amazon, TiVO und Friendster bis zur Verdrängung der New York Times durch intelligente Computer generierte Nachrichtenformate:

hier der Link

RSS-Leser haben kurze Schwän..

Don Alphonso lässt sich über die von RSS-Readern betriebene "Wortprostitution" aus:

Deshalb verursacht RSS Wortprostitution. Zu jeder Hure gehören auch die kleinen, glatzköpfigen Freier mit Schmerbauch, die sie für die vulgäre Wortwerbung mit Awareness bezahlen, und die haben nun mal oft kleine Schwänze. Fickt Euch selbst, ich habe keine Lust auf Eure miesen, kleinen 4-Zeilen-Quickies. Ich mag Texte, die mich überraschen, Nutten und Strichjungs und Zuhälter und PR-Arschhinhalter gibt´s in der Medienwelt für RSS-Leser in Hülle und Fülle, aber ich will das andere lesen und schreiben, das Euch nicht nach ein paar Worten sagt, wo es garantiert langegeht. Ich will geile Texte die ganze Nacht bis zum Frühstück, ich will, dass die Texte nicht nur Infobrocken sind, man soll sich darauf einlassen, es soll erotisch sein, und nicht eine Textthumbnail-Preview wie aus dem Pornobereich.Es ist noch nicht mal ein Gang Bang, es ist einfach nur Extremes Saugen. Dabei erzählen viele Leute lange Geschichten, da entsteht ein grösseres Ding, das mehr ist als die Summe der einzelnen Textinfos, aber das bekommt so ein RSS-Heini mit seinen arschgeilen 800 Feeds - wo sowieso jeder versucht, den längsten zu haben - erst gar nicht mehr mit.

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